Zur Geschichte

Zur Geschichte

Der Hoppenlaufriedhof ist Spiegel einer 250-jährigen Familien- und Stadtgeschichte. Bekannte Dichter wie Wilhelm Hauff, Gustav Schwab, Christian Friedrich Schubart und weitere prominente Württemberger liegen hier begraben. Ebenso spiegelt der israelitische Friedhofsteil die Sozial- und Religionsgeschichte der Stadt wider. Zwischen dem ersten Begräbnis im Jahr 1628 bis zum letzten im Jahr 1951 haben hier rund 60.000 Menschen ihre letzte Ruhe gefunden.

Grab von Wilhelm Goes (1789-1849) um 1912.

Grab von Wilhelm Goes (1789-1849) um 1912. Fridolin Rimmele: Aus dem Hoppenlau-Friedhof in Stuttgart, Stuttgart 1913.

Gegründet wurde der Gottesacker unter dem Namen „Äußerer Spitalfriedhof“ im Jahr 1622 dank der Schenkung eines Grundstücks vor den Stadttoren durch den damaligen Bürgermeister Johannes Kercher. Im Laufe der Zeit wurde der Friedhof mehrmals erweitert. Die Einführung des Namens „Hoppenlau“ erfolgte erst um 1800. In der Phase des frühen Königtums seit 1806 entwickelte er sich zum Friedhof der „reichen Vorstadt“. Im Jahr 1834 wurde ein israelitischen Friedhof als erster jüdischer Gottesacker im heutigen Baden-Württemberg innerhalb des allgemeinen Friedhofs mitten in der Stadt eingerichtet.

Die Auflassung des Hoppenlaufriedhofs erfolgte 1880. Danach wurde die städtische Pflege des Friedhofs eingestellt. Zahlreich vorhandene schmiedeeiserne Grabumzäunungen, die sogenannten „Totengärtchen“, begannen um 1900 zu verschwinden, da sie den Wildwuchs der Pflanzen begünstigten. Ein Luftangriff im Jahr 1944 hinterließ auch auf dem Hoppenlaufriedhof Spuren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dienten Teile des Friedhofs als Lagerplatz für Trümmerschutt.

Die letzte Urnenbeisetzung fand 1951 statt. Der Hoppenlaufriedhof, einschließlich des israelitischen Teils, wurde 1986 im Sinne einer Sachgesamtheit in das Denkmalbuch eingetragen. Die heute noch vorhandenen Grabsteine reichen bis 1654 zurück. Sie spiegeln Wandlungen der Stile von Rokoko über Barock und Neugotik wider. Prägend für das Bild des Friedhofes ist aber die klassizistische Periode kurz nach 1800. Unterschiedliche Grabmaltypen und Ikonologien zeigen die Erinnerungskultur der überwiegend protestantischen Bevölkerung.

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